5.

 

Eine Stadt träumt gar süß in behaglichen Betten,
 Doch komm ich, kann vor Alpträumen keiner sich retten.

 

Kate. Katie. Wach auf, Schätzchen.« Die sanfte Stimme holte Kate aus dem Tiefschlaf. »Du musst jetzt unbedingt etwas essen. Wach auf.«

 

Kate schlug die Augen auf und streckte sich. Mit einem schläfrigen Blinzeln blickte sie zu ihrer Schwester auf. »Sarah. Was tust du denn hier?« Sie strich sich ihre dichte Mähne aus dem Gesicht. Sie flocht ihr Haar jeden Abend, bevor sie ins Bett ging, doch jetzt war es gelöst. Sie wandte sich um und erstarrte. Matthew Granite rekelte sich auf einem Sessel neben ihrem Bett. Seine silbernen Augen waren gebannt auf ihr Gesicht gerichtet. Ihr wurde seltsam flau im Magen.

Ein bedächtiges Lächeln ließ seine kantigen Züge sanfter werden, hellte seine Augen auf und stahl ihr das Herz. »Endlich bist du wach. Ich hatte schon angefangen, mir Sorgen zu machen.«

»Du hast auf dem Sessel geschlafen?« Kate konnte sich nicht vorstellen, dass sein großer, kräftiger Körper dort eine bequeme Haltung fand.

»Ich hätte mich ja gern zu dir ins Bett gelegt, aber ich fürchte, deine Schwestern könnten den bösen Blick haben.« Sein Lächeln ging in ein spöttisches Grinsen über. »Jonas hat sich vor zwei Stunden ohne eine Tasse Kaffee aus dem Haus geschlichen. Nicht mal das hat er sich getraut und mich hat er gewarnt, eine von euch könnte unauffällig ein Krötenauge in meinen Kaffee gleiten lassen. Daher hielt ich es für das Beste, mich weiterhin gut mit euch allen zu stellen.«

»Du trinkst so gern Kaffee, dass du es dir deshalb mit keiner von uns verderben willst?« Sie konnte ihren Blick nicht von ihm losreißen. Die Bartstoppeln warfen einen blauschwarzen Schatten auf sein Kinn und über seine Oberlippe und seine Kleidungsstücke waren zerknautscht. Aber dadurch wirkte er in ihren Augen nicht weniger attraktiv. »Damit ich nicht diejenige sein werde, die heimlich ein Krötenauge in deinen Kaffee wirft, sagst du mir jetzt besser, warum du in meinem Zimmer geschlafen hast.« Dabei sah sie nicht Matt, sondern Sarah an.

Sarah hob beschwichtigend ihre Hände. »Wir haben uns alle bemüht, ihn letzte Nacht fortzuschicken, Kate, aber er hat sich geweigert, das Haus zu verlassen. Er heißt nicht nur so, er ist auch aus Granit. Er hat sich nicht von der Stelle gerührt. Jonas hat versucht ihn einzuschüchtern, aber das hat auch nicht funktioniert.«

Kate wollte ihre Freude nicht zeigen. Sie versuchte, Matt finster anzusehen und so zu tun, als sei sie verärgert, aber das gelang ihr beim besten Willen nicht, und daher gab sie den Versuch auf. Er zwinkerte ihr frech zu und sah mit den dunklen Stoppeln im Gesicht unverschämt sexy aus.

Sarah setzte sich auf die Bettkante. »Ich störe euch nur ungern, aber du musst etwas essen. Du hast letzte Nacht viel zu viel Energie verbraucht. Sogar Joley hat angerufen. Sie fühlte sich total ausgelaugt.« Sarah sah zum Fenster und wedelte mit der Hand und zu Matts Erstaunen öffneten sich die Vorhänge und ließen das helle Tageslicht ins Zimmer strömen. »Ich weiß, dass du keinen Hunger hast, den hat man hinterher nie, aber du musst für uns alle essen.«

Weder Kate noch Sarah schien etwas Ungewöhnliches aufgefallen zu sein. Matt blinzelte mehrfach, um sein Sehvermögen auf die Probe zu stellen.

»Wie geht es Hannah?« Kate setzte sich auf und war froh, dass sie noch vollständig angezogen war. Matt und ihre Schwestern mussten ihr das Cape, die Schuhe und die Socken ausgezogen haben, bevor sie sie ins Bett gelegt hatten, aber ihre Hose und ihre Bluse hatte sie noch an. »Ich konnte nicht glauben, dass sie einen Anfall hatte, obwohl wir ihr alle beigestanden haben. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass unsere vereinten Kräfte jemals bei ihr versagt haben.«

Sarah warf einen Seitenblick auf Matt und zögerte. Er hob die Hände. »Wenn du mit Kate allein sein willst, gehe ich in die Küche und sehe mal nach, in was für Schwierigkeiten ich mich dort bringen kann.« Er streckte seine Hand nach Kate aus und legte sie mit der Handfläche nach unten auf das Bett.

»Es ist nur so, dass Hannah sehr zurückgezogen lebt, Matthew.« Kate legte ihre Hand auf seine. »Es war ihr peinlich, dass es in deiner Gegenwart dazu gekommen ist. Aber noch unangenehmer war ihr, dass ausgerechnet Jonas dabei war.«

»Du meinst ihren Asthmaanfall?« Er drehte seine Hand um und umfasste ihre Finger, da er begriff, dass sie ihm etwas sehr Persönliches anvertraute. »Es war doch ein Asthmaanfall, oder?«

»Nicht direkt.« Kate seufzte. »Ich wünschte, Jonas wäre ihr gegenüber etwas nachsichtiger.«

»Sie scheint mir durchaus in der Lage zu sein, es ihm in gleicher Münze heimzuzahlen.« Matt beugte sich vor, um ihr das Haar aus dem Gesicht zu streichen. »Euer Verhältnis zu Jonas ist mir nicht ganz klar, aber ich habe gemeinsam mit ihm bei den Rangers gedient. Jonas, ich und Jackson Deveau. Jonas ist in Ordnung.«

»Jackson Deveau ist der Deputy, vor dem sich alle zu Tode fürchten«, teilte Sarah Kate mit, als sie fragend die Stirn runzelte. »Du musst ihn schon ein paar Mal gesehen haben. Er macht nie viele Worte, dafür aber einen ungeheuer gefährlichen Eindruck. Als Jonas vom Militär zurückkam, ist er gemeinsam mit ihm nach Sea Haven gekommen.«

»Jackson ist auch in Ordnung«, sagte Matt.

Kate war dem Deputy noch nicht begegnet, weil sie erst kürzlich zurückgekehrt war und ohnehin dazu neigte, sich in den Kokon ihrer eigenen Welt einzuspinnen. »Ich schließe daraus, dass Jackson ursprünglich nicht von hier kommt.«

»Nein, aber er hat oft seinen Urlaub mit uns in Sea Haven verbracht. Er hatte keine Familie und wusste nach dem Militärdienst nicht so recht, wohin mit sich, und daher haben wir ihn gefragt, ob er nicht mit uns kommen will. Dieses Städtchen ist freundlich und tolerant und Toleranz ist das, was Jackson braucht. Für uns gehört er zur Familie. Was Jonas angeht, muss man lernen, ihn zu verstehen. Ich habe gesehen, wie er unter schwerem Beschuss aufs Schlachtfeld gegangen ist, um einen Verwundeten aus einer der Kampfzonen zu zerren. Er hat diesen Mann meilenweit auf seinem Rücken getragen. Und Jackson ...« Er unterbrach sich und schüttelte den Kopf. »Ich weiß, dass Jonas über euch alle wacht.«

»Mit Adleraugen«, warf Sarah trocken ein.

Matt zuckte die Achseln. »Vielleicht liegt es daran, dass er sich aus euch allen wirklich etwas macht.«

»Unser Verhältnis zu Jonas braucht dir keine Sorgen zu bereiten«, sagte Kate. »Wir haben ihn alle sehr gern, selbst dann, wenn wir uns gerade den Kopf über eine Zauberformel zerbrechen, um ihn in eine Kröte zu verwandeln.«

Matt räusperte sich, rieb seinen Nasensteg und lehnte sich auf dem Sessel zurück. »Könnt ihr das tatsächlich?«

Kate tauschte einen schelmischen Blick mit Sarah aus. »Bei den Drake-Schwestern weiß man nie so genau, woran man ist. Aber im Ernst, Matthew, Jonas ist durch tiefe Bande eng mit unserer Familie verflochten. Er scheint immer zu wissen, wenn bei uns etwas nicht stimmt. Er ist empfänglich für Dinge, die für das menschliche Auge nicht sichtbar sind.«

Sarah beugte sich zu Matt vor. »Du hast es letzte Nacht gespürt, nicht wahr, als du mit Kate im Nebel warst und wir uns ihr angeschlossen haben? Du wusstest, dass da etwas nicht stimmte.«

Matt seufzte. »Ich weiß nicht, was letzte Nacht passiert ist, aber ich bin teuflisch sicher, dass ich Kate nicht mehr in einer solchen Gefahr sehen möchte.« Etwas Bedrohliches ließ seine grauen Augen lodern, als er Kate ansah. »Mir hat nicht gefallen, wie der Nebel dich anzugreifen schien.«

Sarah keuchte. »Sie anzugreifen? Was soll das heißen?«

»Nichts hat sich auf mich gestürzt«, stritt Kate hastig ab. »Wirklich, Sarah, es hat nur mit weihnachtlichen Dekorationen um sich geworfen und Matt wurde tatsächlich mehrfach getroffen. Ich bin mit nichts in Berührung gekommen.«

Sarah sah Matt fest in die Augen. »Warum dachtest du, es hätte es auf Kate abgesehen?«

»Ich habe mich vor sie gestellt, um sie zu beschützen. Die Kränze wurden geworfen, aber anfangs nicht mit großer Kraft. Erst als Katie angefangen hat, mit diesem Ding, was auch immer es sein mag, zu reden, wurden die Adventskränze mit viel größerer Wucht und wesentlich gezielter auf sie geschleudert.«

»Bist du verletzt worden?« Kate wirkte plötzlich besorgt. Sie zog sich auf die Knie, um ihn anzusehen. »Libby ist im Heilen die Beste, aber Sarah ...«

»Mir fehlt nichts«, sagte Matt, doch er wünschte, er hätte es nicht zugeben müssen. Sie sah unglaublich schön aus, als sie sich mit zerzaustem Haar zu ihm vorbeugte und ihre Augen vor Sorge um ihn weit aufgerissen waren.

»Kate ...« Abbey streckte den Kopf ins Zimmer. »Gina in der Vorschule sagt, es stimme etwas nicht und sie brauche dich. Ich konnte die Kinder im Hintergrund weinen hören.

Ich habe ihr erzählt, dir ginge es nicht gut, aber sie hat gesagt, es sei ein akuter Notfall. Sie hat gesagt, sie bräuchte deine Hilfe. Wenn es unbedingt sein muss, gehe ich hin.«

Abbey hatte eindeutig Bedenken, anstelle von Kate hinzugehen. Matt sah Sarah an. »Was hat Kate mit der Vorschule zu tun?«

»Ist dir noch nicht aufgefallen, dass Kate die Gabe besitzt, Menschen mit ihrer Stimme zu beruhigen? Sie kann jeden Aufruhr beschwichtigen und selbst Not leidenden Seelen Frieden bringen«, antwortete Sarah.

»Sieht so euer Leben aus? Sowie man euch ruft, kommt ihr, und es spielt überhaupt keine Rolle, ob ihr müde oder ausgelaugt seid?«

»Uns sind gewisse Gaben in die Wiege gelegt worden, Matt«, sagte Kate. »Wir wussten von Anfang an, dass es uns bestimmt ist, anderen zu dienen. Das ist nicht immer einfach und wir alle müssen unsere eigenen Schutzmechanismen entwickeln, aber wenn wir helfen können, müssen wir es tun.«

»Woher wissen die Leute, dass sie sich an euch wenden können?«

Sarah lächelte. »Du bist älter als wir, Matthew, und du hattest in der Schule immer ein paar Jahre Vorsprung vor uns. Daher hast du nicht wirklich mitbekommen, wie sich unsere Gaben entwickelt haben. Ich bin sicher, dass du die Gerüchte gehört hast, aber du hast nicht so wie andere Leute in der Stadt mit eigenen Augen gesehen, wozu wir in der Lage sind. Jonas war immer in irgendeiner Form mit uns verbunden und daher ist es ihm relativ leicht gefallen, an unsere Gaben zu glauben.«

»Was ist, Kate?«, hakte Abbey nach.

»Ich gehe hin. Lasst mir ein paar Minuten Zeit, damit ich mich unter die Dusche stellen und eine Tasse Tee trinken kann.«

Matt folgte ihr bis zur Badtür. »Das gefällt mir nicht, Kate. Du wirkst angeschlagen auf mich. Ich bin der Meinung, Sarah hat recht. Du solltest zu Hause bleiben.«

Sarah zog die Augenbrauen hoch. »Habe ich das gesagt?«

Kate streichelte vor den Augen ihrer Schwestern zärtlich Matts stoppelige Wange und machte ihm dann die Tür vor der Nase zu. Die Verblüffung war ihm deutlich anzusehen. Als er sich umdrehte, grinsten Sarah und Abbey ihn an. »Sie hört auf niemanden, stimmt's?«, fragte er.

»Sie richtet sich nicht allzu sehr danach, was man ihr sagt«, stimmte Sarah ihm zu. »Kate geht ihren eigenen Weg und tut, was sie für richtig hält.«

»Gibt es noch ein zweites Bad, in dem ich mich auf die Schnelle halbwegs herrichten kann?«

Sarah grinste ihn an. »Ich habe sogar eine Zahnbürste in Reserve. Wenn du Kate ansiehst, kriegst du diesen eigentümlichen Blick.«

Er folgte ihr in den Flur. »Was für einen Blick?«

»Du siehst sie an, als könntest du es kaum erwarten, sie zu küssen«, sagte Sarah. »Da kann eine Zahnbürste bestimmt nicht schaden.«

»Hat sie eigentlich etwas gegen die Ranger?«, fragte Matt, als ihm das kleine Seufzen vom Vorabend wieder einfiel, das ihn den größten Teil der Nacht geplagt hatte.

Sarah stieß die Tür zu einem graublauen Badezimmer auf. »Natürlich nicht. Wie kommst du denn auf den Gedanken?«

»Einfach so. Danke, Sarah.« Matt wollte nicht an diesen seltsamen kleinen Seufzer denken, den Kate ausgestoßen hatte. Sie war nicht der Typ Frau, der so reagierte, wenn es keinen Grund dafür gegeben hätte. Er würde sie später danach fragen. Jetzt duschte er eilig, weil er schnell wieder bei ihr sein wollte.

Kate war noch im Bad, als er in ihr Zimmer zurückkehrte. Er legte seine Hand auf die Tür und rief: »Komm raus, Katie, du brauchst dich nicht anzustrengen, du bist auch so schon schön genug.«

Ihr Lachen ertönte hinter der Tür. »Woher willst du das wissen? Du bist ein großes Risiko eingegangen, als du letzte Nacht hier geblieben bist. Du hättest mitten in der Nacht aufwachen und entsetzt feststellen können, dass meine Maske verrutscht ist.«

»Ich habe nicht geschlafen. Ich habe über dich gewacht.«

Einen Moment lang herrschte schockiertes Schweigen. Dann riss Kate die Tür auf und starrte ihn an. »Du musst erschöpft sein. Geh nach Hause und leg dich schlafen.«

»Ich käme lieber mit dir.« Er streckte die Arme nach ihr aus und zog sie an sich. Ihr Körper hatte exakt die richtige Passform, als sei er dafür gemacht, sich an ihn zu schmiegen.

»Matthew.« Kates Stimme klang zögernd.

Er küsste sie. Er wollte nicht, dass sie ihre Vorbehalte in Worte fasste. Sie zu küssen war eine viel bessere Idee. Und mehr Spaß machte es auch. Es war die reinste Magie, falls es so etwas gab, und zu dieser Überzeugung gelangte er allmählich. Er hatte nichts weiter als einen kurzen Guten-Morgen-Kuss im Sinn gehabt, einen zarten Kuss, mit dem er zum Ausdruck bringen wollte: »Halt den Mund und küss mich einfach.« Doch sie fing Feuer - oder vielleicht war es auch er - und beide gingen in Flammen auf. Er wollte sie nicht nur küssen, er wollte mehr. Er wollte sie berühren, Ansprüche auf ihren zarten Körper geltend machen, fühlen, wie sie sich unter ihm bewegte und sich mit ihren Händen an ihn ...

»Schluss damit!«

Matt und Kate lösten sich voneinander, mit beschleunigtem Herzschlag und verwirrtem Blinzeln. Dann schauten sie sich erstaunt um und sahen Sarah, Hannah und Abbey, die alle drei in der Tür standen und sie finster anfunkelten.

»Kate«, sagte Sarah und holte tief Atem. »Du weißt, dass wir alle in gewisser Weise miteinander in Verbindung stehen.

Du kannst dich nicht derart gehen lassen, wenn du uns räumlich so nah bist. Wir spielen dann auch total verrückt und das haben wir dir zu verdanken.«

Matt feixte die Frauen ohne jede Spur von Reue an und zog Kate wieder eng an sich. »Tut mir leid. Wir gehen ja schon, wir werden von einer Horde Kindern im Vorschulalter erwartet.« Kate verbarg ihr Gesicht an seiner Schulter und bemühte sich, nicht laut zu lachen. Er benahm sich wie ein Gentleman und schaffte sie schleunigst fort. Auf dem Weg zur Tür winkte er Damon zu, Sarahs Verlobtem, als sie an ihm vorbeieilten.

»Der Mann sollte uns dankbar sein«, flüsterte er Kate ins Ohr und tat so, als zuckte er zusammen, als Kate ihm einen Klaps auf den Arm gab.

Auf der Fahrt sah Kate aus dem Fenster des Mustang auf die weißen Schaumkronen des Meeres, während sie über die Schnellstraße zu der Ausfahrt fuhren, die der Vorschule am nächsten war. »Die Nebelbank draußen über dem Meer ist sehr dicht«, sagte sie und in ihrer Stimme schwang Besorgnis mit. »Siehst du, wie dunkel sie ist, eher grau als weiß, und sie scheint zu brodeln.« Sie richtete ihren Blick auf Matt. »Ich hätte vorsichtiger sein sollen. Irgendwo in den Tagebüchern muss etwas über dieses eigenartige Phänomen stehen.«

»Wovon sprichst du? Du hast die Tagebücher schon einmal erwähnt. Wie könnten sie dir helfen?«

»Meine Familie hat im Lauf der Zeit eine Chronik aufgezeichnet und diese Bücher werden von einer Generation an die andere weitergereicht. Irgendwo muss dieser Vorfall schriftlich festgehalten worden sein. Das Problem besteht darin, dass wir alle die frühere Sprache und Symbolik hätten lernen sollen, die für diese Aufzeichnungen verwendet wurden, aber wir haben uns nur halbherzig daran versucht. Ein klein wenig wissen wir alle, aber nur Elle kann diese Aufzeichnungen wirklich lesen. Wir müssen die Bücher sozusagen dechiffrieren.«

Matt bog in die Auffahrt ein. »Du glaubst, dass dieses Ding zurückkommt?«

»Ich weiß es ganz genau. Kannst du es nicht im Wind fühlen?«

Er konnte nur fühlen, wie nah er ihr war. Und dass sie seiner Reichweite immer haarscharf entzogen zu sein schien. Matt parkte den Wagen vor der Vorschule. Sie blieben einen Moment lang sitzen und nahmen die unnatürliche Stille in sich auf. Es spielten keine Kinder auf dem kleinen Hof.

Kate zog ihre Schultern zurück. »Möchtest du hier draußen warten?«

Anstelle einer Antwort stieg er aus, lief um den Wagen herum und hielt ihr die Tür auf. Er dachte gar nicht daran, sich diese Gelegenheit entgehen zu lassen, die ihm deutlicher zeigen würde, worum sich Kates Leben drehte.

Gina Farley begrüßte sie bei ihrem Eintreten mit sichtlicher Erleichterung. Viele der Kinder schluchzten und schnieften, als hätten sie schon lange Zeit geweint. Einige starrten Kate und Matt mit großen, verängstigten Augen stumm an. Andere verbargen ihre Gesichter. Es waren etliche Erwachsene da, von denen Matt die meisten kannte. Er nickte ihnen zu.

Spannung und Angst hingen in der Luft, doch Kate lächelte alle an und ging direkt auf die Kinder zu. »Hallo, alle miteinander. Ich bin Kate Drake.« Sie setzte sich mitten in den Kreis und sah die Kleinen aufmunternd an.

Matt hielt sich abseits und beobachtete sie. Sie wirkte heiter und gelassen, ein Ort der Ruhe inmitten eines heftigen Orkans. Die Kinder fühlten sich augenblicklich zu ihr hingezogen. Sie drängelten und schubsten, um so dicht wie möglich bei ihr zu sitzen. Kate begann mit ihnen zu reden und Stille senkte sich über den Raum hinab, bis nur noch Kates magische Stimme zu hören war, die ein Gefühl von Frieden und Geborgenheit vermittelte.

»Dann hatten also die meisten von euch letzte Nacht einen bösen Traum?« Kates strahlendes Lächeln sandte Licht und Wärme nach allen Seiten aus. »Träume können sehr beängstigend sein. Wir haben sie alle schon gehabt. Haley, würdest du uns deinen Traum erzählen?«, fragte sie das kleine Mädchen, das am heftigsten geschluchzt hatte. »Träume sind wie Geschichten, die wir uns in unserer Phantasie ausdenken. Ich denke mir Geschichten aus und schreibe sie auf, damit die Leute sie lesen können. Meine Geschichten können auch manchmal sehr beängstigend sein. War dein Traum zum Fürchten, Haley?«

Die Magie entsprang gar nicht einmal so sehr ihren Worten, sondern vielmehr ihrer Stimme. Matt konnte deutlich erkennen, dass es Kate irgendwie gelang, den Kindern die Intensität ihrer Gefühle zu nehmen. Als es stiller im Raum wurde und die Kinder ruhiger wurden, ließ die Anspannung ganz schnell nach. Nur Matt konnte sehen, welche Wirkung das auf Kate hatte und wie anstrengend es für sie war, nicht nur die Gefühle der Kinder, sondern auch die ihrer Eltern abzuschwächen.

Haley berichtete stockend und in abgehackten Sätzen von ihrem Traum. Ein skelettartiger Mann mit glühenden Augen und knochigen Fingern war in einem langen Mantel und einem alten Hut aus dem Nebel gekommen. Er hatte den Weihnachtsbaum verbrannt und die Geschenke gestohlen und dem Schäfer beim festlichen Umzug etwas Grässliches angetan. Bei der Erwähnung des Schäfers richtete sich Matt kerzengerade auf. Sein Bruder Danny spielte beim weihnachtlichen Umzug immer den Schäfer. Seine Sorge wuchs, als ein Kind nach dem anderen sich zu einem ganz ähnlichen Traum bekannte.

Kate schien nicht im Geringsten besorgt zu sein. Sie lächelte unbeirrt und ihre Stimme zerstreute gezielt die Ängste, die durch die Alpträume hervorgerufen worden waren. Sie erzählte mehrere Weihnachtsgeschichten und brachte die Kinder schon bald wieder zum Lachen. Als sie aufstand, um zu gehen, sah Matt, dass sie vor Erschöpfung wankte. Wortlos bahnte sich Matt einen Weg durch die kleinen Kinder und legte einen Arm um sie. Sie lehnte sich an ihn und ließ sich von ihm stützen, als sie die nächsten zehn Minuten damit verbrachten, sich mit Anstand zurückzuziehen.

»Du wirkst ein wenig bedrohlich«, sagte sie, sowie sie wieder im Wagen saßen. »Diesen Gesichtsausdruck habe ich noch nie an dir gesehen.«

»Ich habe mit dem Gedanken gespielt, dich einfach zu packen und da rauszuschleppen.«

Kate lachte leise. »Dann hätten alle etwas zu reden gehabt, stimmt's?« Sie presste ihre Finger auf ihre Schläfen. »Wohin bringst du mich?«

»Zum Grillroom der Salt Bar. Du musst unbedingt etwas essen. Danny ist seit einer Weile mit Trudy Garret befreundet, die dort Kellnerin ist. Daher haben wir reichlich Gelegenheit gehabt, uns ein Bild von dem Essen zu machen, das sie da servieren. Schlecht ist es nicht.« Er warf einen Blick auf sie und stellte fest, dass ihre Hände zitterten. »Du hast eine Form von Magie eingesetzt, nicht wahr? Mit deiner Stimme. Und das hat dir deine Kräfte geraubt.«

»Alles hat seinen Preis, Matthew.« Sie zuckte die Achseln, ohne ihn anzusehen. Dann schloss sie die Augen und lehnte sich auf dem Ledersitz zurück. »Ich bin nicht sicher, ob ich es schaffe, etwas zu essen, aber ich werde es versuchen.«

»Du bist ohnehin schon zu dünn, Katie.«

Sie lachte. »Eine Frau kann gar nicht dünn genug sein, Matthew, weißt du das etwa nicht?«

»Das reden sich die Frauen gern ein, aber Männer sind da anderer Meinung.« Er parkte den Wagen. »Mir macht es nichts aus, dich zu tragen.«

Jetzt schlug sie die Augen auf. »Musst du denn nicht arbeiten?«

»Was meinst du, was ich gerade tue. Ich arbeite hart daran, auf die altmodische Art um dich zu werben. Dir zu zeigen, was für ein toller Typ ich bin, und dich zu beeindrucken.« Er öffnete ihr die Wagentür und half ihr beim Aussteigen, und er war froh, sie lachen zu sehen. Einige der Schatten waren aus ihren Augen verschwunden.

»Du glaubst, du beeindruckst mich?«

»Ich weiß, dass ich dich beeindrucke.«

»Nur wenn du mich küsst. Wenn du mich küsst, bin ich wirklich beeindruckt«, gestand sie und führte ihn vorsätzlich in Versuchung. Sie brauchte den Trost seiner Arme mehr als alles andere.

Matt brauchte keine zweite Aufforderung. Er zog Kates schmalen Körper schützend an sich und senkte seinen Mund auf ihre Lippen, streifte sie zart und ließ seinen Mund darüber gleiten. Er gab ihr spielerische kleine Küsse, die dazu gedacht waren, den Moment in die Länge zu ziehen. Dann legte sich sein Mund wirklich auf ihren und er küsste sie so gierig, als könne er gar nicht genug von ihr bekommen.

Kates schlanke Arme schlangen sich um seinen Nacken und ihr Körper presste sich eng an ihn. Er wusste, dass ihr die überdeutliche Reaktion seines Körpers auf sie nicht entgehen konnte, aber sie schien sich nicht daran zu stören und schmiegte sich noch enger an ihn. Jetzt konnte er die Wärme ihrer Brüste und ihr Becken fühlen, das sich glühend an ihm rieb.

Nebelfetzen schwebten vom Meer heran, gespenstische graue Schwaden, die an ihnen vorübertrieben, als sie gemeinsam auf den Stufen vor dem Restaurant standen. Kate zuckte zusammen und ihre Finger gruben sich in Matts Schultern. »Hast du den Wetterbericht gehört? Haben sie gesagt, es würde Nebel geben?«

Matt sah den Dunst, der träge auf den Parkplatz trieb, finster an. »Hier in Sea Haven haben wir ständig Nebel, Kate.« Aber sonst bewirkte der Nebel nicht, dass sich die Haare auf seinen Armen aufstellten oder seine Reflexe auf Überlebenskampf schalteten, wie es in der vergangenen Nacht der Fall gewesen war. »Ich kann diesen widerlichen Gestank nicht wahrnehmen. Riechst du ihn?«

Sie schüttelte den Kopf. »Aber die Sonne hätte diesen Nebel verdunsten lassen sollen. Der Himmel ist nicht allzu bedeckt, Matthew.«

»Lass uns reingehen.« Er hielt ihr die Tür auf und ließ ihr den Vortritt. Augenblicklich konnten sie das Wimmern eines Kindes hören, dem vor etwas graute. Die Spannung im Restaurant war greifbar.

»O Kate! Ich bin ja so froh, dass du kommst.« Trudy Garret winkte ihnen zu. Sie stand mit besorgter Miene hinter dem Tresen. Trudy war groß und sah sogar mit der Schürze, die sie trug, sehr hübsch aus. Ihr jugendliches Gesicht war von Kummer gezeichnet.

Danny Granite stand hinter ihr und hatte seine Arme um sie geschlungen. Er schien erleichtert zu sein, als er sie sah. Im Grillroom der Salt Bar waren nur wenige Gäste, doch die waren sichtlich angespannt und verärgert über das unablässige hemmungslose Schluchzen, das irgendwo im Hintergrund zu hören war.

»Danny, warum bist du nicht bei der Arbeit?«, fragte Matt. »Ist zu Hause alles in Ordnung?«

»Trudys Sohn hatte letzte Nacht einen schlimmen Alptraum. Es scheint, als könnte sie ihn einfach nicht beruhigen, und daher habe ich ihr angeboten, dass ich herkomme und sehe, was ich für ihn tun kann. Er ist erst vier Jahre alt, ein goldiger kleiner Knirps, und ich konnte ihn weinen hören, als ich sie angerufen habe. Es war einfach nicht auszuhalten.«

»Es ist uns bis jetzt nicht gelungen, ihn zu beruhigen«, sagte Trudy. Sie rang die Hände und sah Kate flehentlich an. »Ich bin so froh, dass du da bist. Würdest du mit ihm reden, Kate? Bitte!«

Der Koch streckte den Kopf aus der Küche. »Kate, dem Himmel sei Dank, dass du da bist!«

Ein paar einheimische Gäste applaudierten.

Matt sah Kate an. Ihr Gesicht war blass, ihre Augen waren zu groß für ihr Gesicht und sie hatte dunkle Ringe unter den Augen. Er wurde unruhig, weil er den Drang verspürte, sie zu beschützen, doch als Kate eine Hand leicht auf seinen Unterarm legte, um ihn zurückzuhalten, sagte er kein Wort. Kate lächelte Trudy an. »Selbstverständlich rede ich gern mit ihm, Trudy. Er ist nicht der Einzige. Viele Kinder in der Vorschule hatten letzte Nacht Alpträume.«

Matt ließ seine Hand an ihrem Arm hinuntergleiten und legte seine Finger um ihr Handgelenk. Ihr Puls schlug sehr schnell und ihre Haut war kühl. »Während Kate mit deinem Sohn redet, könntest du vielleicht eine Schale Suppe für sie warm machen, Trudy.«

»Natürlich, mit dem größten Vergnügen«, sagte Trudy. »Hier entlang, Kate. Er ist im Hinterzimmer.«

Matt folgte Kate hinter den Tresen und ins Hinterzimmer. Die Schreie wurden schriller, als sie sich dem kleinen Zimmer näherten. Kate öffnete die Tür. Matt zuckte zusammen, als er das Kreischen hörte, doch er trat gemeinsam mit Kate ein. Es war wie zuvor schon in der Vorschule. Der kleine Davy Garret setzte sich auf Kates Schoß und erzählte ihr alle Einzelheiten über ein Skelett in einem langen Mantel und einem alten Hut. Zwischendurch schnappte er nach Luft und schluchzte und schließlich lauschte er dem Klang ihrer magischen Stimme. Kate ersetzte die Erinnerung des kleinen Jungen an den grauenhaften Alptraum durch etliche lustige Weihnachtsgeschichten. Sie wiegte ihn auf ihrem Schoß, während sie mit ihm sprach, und sie setzte ihre Gabe ein, um ihm Frieden zu bringen, ihn zu beschwichtigen und ihm das Gefühl zu geben, seine Welt sei wieder in Ordnung.

Nachdem Kate zwanzig Minuten mit dem Jungen auf dem Boden gesessen hatte, bückte sich Matt, streckte die Arme aus und zog das Kind von ihrem Schoss. Er stellte den kleinen Jungen ab, der daraufhin fröhlich mit seinen Spielsachen spielte. »Danny kann dich jetzt ablösen, Kate. Komm, iss die Suppe, und dann bringe ich dich nach Hause. Du bist erschöpft.« Er zog sie behutsam auf die Füße.

Kate nickte. »Ich bin müde. Trotzdem wünschte ich, ich wüsste, was hier vorgeht. So etwas habe ich noch nie erlebt. Wie kann es sein, dass all diese Kinder den gleichen Traum hatten? In der Vorschule dachte ich anfangs, vielleicht hat Haley den anderen ihren Traum erzählt und sie sind alle in Panik geraten, weil sie so verängstigt war. Aber die Eltern haben gesagt, die Kinder seien schon so aufgewacht. Und Davy ist mit Sicherheit mit keinem der anderen Kinder in Kontakt gekommen. Das gefällt mir alles überhaupt nicht.« Sie setzte sich in eine Nische nah am Fenster und lugte hinaus. »Der Nebel scheint sich wieder heranzuwälzen, Matthew.« Sie konnte die Sorge nicht aus ihrer Stimme verbannen.

»Das ist mir auch schon aufgefallen«, sagte er grimmig. Die blinkenden bunten Lichterketten und die fröhliche Musik konnten die Spannung, die in der Luft hing, nicht ganz und gar vertreiben. »Erzähl mir mehr über die Tagebücher.«

Kate trank einen Schluck von dem heißen Tee, den Trudy ihr brachte, und sah aus dem Fenster, um seinem Blick auszuweichen. »In unserer Familie zeichnet jede Generation ihre Aktivitäten in privaten Tagebüchern auf. Diese Aufzeichnungen werden als die Geschichte der Drake-Familie angesehen. Die frühen Bücher haben eine Sprache oder einen Code verwendet, Symbole wie die, die wir in der Mühle gesehen haben. Ich konnte einen Teil dessen, was auf dem Siegel stand, lesen. Jemand in meiner Familie hat diese böswillige Kraft dort eingesperrt. Wenn sie so gefährlich war, dass meine Vorfahren beschlossen haben, sie unter Verschluss zu halten, ohne sie zur Ruhe zu betten, dann liegt es daran, dass sie ihr keinen Frieden geben konnten. Und das ist sehr erschreckend.«

»Und Elle ist die Einzige, die diese Sprache lesen kann?«

»Sarah kennt sich ein bisschen damit aus und das gilt auch für mich. Die anderen haben ebenfalls gewisse Kenntnisse, aber man muss sich ausgiebig mit der Geschichte vertraut machen, wenn man die Sprache nicht gut genug versteht. Wir brauchen Elle, aber ich bin sicher, dass Sarah und die anderen weiterhin versuchen werden, den entsprechenden Eintrag zu finden, und es steht zu hoffen, dass sie ihn entziffern können.«

Ein heftiger Windstoß zog durch das Restaurant, als die Tür aufgerissen wurde und Jonas eintrat. Er kam direkt auf die beiden zu. Tiefe Furchen hatten sich in sein Gesicht gegraben. Er fragte gar nicht erst um Erlaubnis, sondern setzte sich unaufgefordert neben Kate. »Es geht um Jackson, Kate. So habe ich ihn noch nie erlebt. Du musst unbedingt mit mir kommen und mit ihm reden.«

Matt lief ein Schauer über den Rücken. »Was fehlt ihm?«

Als sie Matts Tonfall hörte, blickte Kate eilig auf und sah, wie die beiden Männer einen Blick miteinander wechselten. »Was ist los? Warum seid ihr beide so besorgt?«

Einen Moment lang herrschte ein bedrücktes, unbehagliches Schweigen. »Du weißt doch, dass du gesagt hast, Hannah lebte sehr zurückgezogen und wollte nicht, dass andere herausfinden, was letzte Nacht passiert ist? Mit Jackson verhält es sich genauso«, sagte Matt.

Jonas richtete sich steif auf. »Was will Hannah allen verschweigen?«

»Wir reden über Jackson«, rief ihm Kate ins Gedächtnis zurück. »Was ist los mit ihm und warum seid ihr beide so besorgt?«

Die beiden Männer tauschten neuerlich einen langen Blick miteinander aus. Jonas seufzte und zuckte resigniert die Achseln. »Ich brauche deine Hilfe. Sonst würde ich es dir nicht erzählen, Kate. Und ich erwarte von dir, dass du es für dich behältst.«

Sie nickte, denn er hatte tatsächlich auf eine Antwort gewartet.

»Jackson ist... das heißt, er war ... er ist ein Spezialist bei den Rangers.«

Wieder trat Schweigen ein. Kate sah den beiden Männern in die Augen. Sie wirkten äußerst ernst und mehr als nur eine Spur besorgt. Als keiner von beiden von sich aus etwas sagte, wagte sie eine Vermutung. »Er ist für Aufgaben ausgebildet worden, von denen ich nichts wissen will und über die ihr nicht reden wollt. Im Moment ist er in einer ganz schlechten Verfassung und ihr macht euch beide Sorgen um seine geistige Gesundheit. Aber was meintest du mit ist... war ... ist?«

»Du hast es ziemlich genau auf den Punkt gebracht, Kate. Lass uns gehen«, sagte Jonas.

»Einmal Ranger, immer Ranger«, fügte Matt hinzu. »Und sie muss ihre Suppe essen. Lass ihr ein paar Minuten Zeit.«

»Hast du die leiseste Ahnung, was hier vorgeht, Kate?«, fragte Jonas. »Deine Schwestern sind außer sich und das, was dir und Matt letzte Nacht zugestoßen ist, klingt reichlich bizarr. Du warst so erschöpft, dass sogar ich es fühlen konnte.«

Sie schüttelte den Kopf. »Meine Schwestern suchen in den alten Tagebüchern der Familie nach einer Erklärung, aber ich weiß nicht, was los ist, Jonas. Ich wünschte, ich wüsste es.«

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